Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2023
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Seit rund 20 Jahren zeichnet der Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit die Entwicklung des betrieblichen Engagements für eine gute Vereinbarkeit von Familie,
Privatleben und Beruf in Deutschland nach.
Der Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit berichtet aus der Perspektive von Personalverantwortlichen und Beschäftigten, wie sich die Familienfreundlichkeit im Betrieb gestalten lässt, wie sie im Alltag gelebt werden kann und worauf es Beschäftigten mit unterschiedlichen Erwerbsbiografien und Lebenshintergründen ankommt. Das Institut der deutschen Wirtschaft setzt mit dem Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2023 die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Befragungsreihe fort. Die aktuelle Untersuchung unterstreicht den Stellenwert einer guten Vereinbarkeit für eine nachhaltige Strategie zur Fachkräftesicherung.
Aufgrund der demografischen Entwicklung zeichnet sich in Deutschland seit Längerem eine Verknappung des Arbeitskräfteangebots ab. Sie ist schon heute in den Unternehmen spürbar. Dies belegt auch der Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2023: Drei von vier Unternehmen weisen hierzulande erhebliche Probleme auf, Fachkräfte zu rekrutieren. Fachkräfte- beziehungsweise Arbeitskräfteengpässe werden in vielen Bereichen umnehmend zum Hemmnis wirtschaftlicher Entwicklung (BA, 2023, Seite 14 ff.;Tiedemann/Malin, 2023).
Neben einer zeitgemäßen Ausbildung, einer gezielten Weiterbildung und einem verstärkten Werben um ausländische Fachkräfte braucht es auch Lösungsansätze, mit denen das Potenzial an heimischen Arbeitskräften noch besser erschlossen werden kann (Bundesregierung,2022). Wie (zeitliche) Konflikte zwischen familiären und beruflichen Verpflichtungen wahrgenommen werden, ist ein zentraler Einflussfaktor bei Entscheidungen von Menschen im Laufe ihrer gesamten Erwerbsbiografie, vom Berufs- bis zum Renteneintritt.
In der Summe leisten die Unternehmen mit ihrem personalpolitischen Engagement für eine gute Vereinbarkeit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung auf volkswirtschaftlicher Ebene. Für ein einzelnes Unternehmen gilt: Wer seinen Beschäftigten eine gute Vereinbarkeit ermöglicht, erhöht seine Attraktivität als Arbeitgeber für Bewerberinnen und Bewerber, stärkt die Mitarbeiterbindung und das Commitment und erzielt damit einen strategischen Wettbewerbsvorteil.
Die Vorgängererhebung des Unternehmensmonitors Familienfreundlichkeit aus dem Jahr 2019 betonte einmal mehr die Bedeutung einer familienbewussten Unternehmenskultur. Sie zeigte zugleich, dass die Wahrnehmungen von Personalverantwortlichen und Beschäftigten weiterhin unterschiedlich ausfielen. Die aktuelle Untersuchung baut auf dem bewährten Ansatz
auf, die Familienfreundlichkeit der Unternehmenskultur zu beschreiben, und stellt diese in den Zusammenhang mit einer betrieblichen Fachkräftesicherungsstrategie. Sie nimmt dabei gleichermaßen die Motive der Personalverantwortlichen, die Rolle von Führungskräften und die Wahrnehmung verschiedener Belegschaftsgruppen in den Blick. Eine besondere Aufmerksamkeit wird den in den Unternehmen beschäftigten Vätern gewidmet. Damit rückt eine Zielgruppe in den Fokus der betrieblichen Familienfreundlichkeit, deren Selbst- und gesellschaftliches Rollenverständnis sich in der Kinderbetreuung in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt haben, die jedoch nach wie vor in der Regel in Vollzeit die Hauptverdiener vieler Haushalte sind (Juncke et al., 2018 und 2021).
Das konkrete personalpolitische Engagement für die Förderung einer besseren Vereinbarkeit erfasst der Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit traditionell in den bewährten fünf Kategorien: i) flexible Arbeitszeiten und Arbeitsorganisation, ii) Elternzeit und Elternförderung, iii) Kinderbetreuung, iv) Angebote ei häuslicher Betreuung von nahen Angehörigen, v)
Familienservice/Informations- und Beratungsangebote. Die aktuelle Erhebung gibt damit auch einen Einblick, ob sich die in der Vergangenheit beobachtbare positive Entwicklung bei der Verbreitung familienbewusster Maßnahmen auch nach der Covid-19-Krise fortsetzt und welche Instrumente während der Pandemie besonders gut funktioniert haben.
Den gesamten Bericht und alle Ergebnisse könnt ihr hier lesen.